KH-KIPPER: 20 Jahre Erfahrung

Vor 20 Jahren in Kielce entstand die Gesellschaft KH-KIPPER, die Aufbauten für Lastkraftwagen produzierte. Im Jahr 1998, also ein Jahr nach der Gründung der Firma verließen das Produktionswerk in Kajetanów bei Kielce die ersten 16 bebauten Kipper. Das Mitarbeiterteam bestand damals aus ca. einem Dutzend Mann. Heute ist die Situation ganz anders, denn KH-KIPPER wurde ein Leader in der Produktion der Kipper-Aufbauten, der über 400 Mitarbeiter beschäftigt und Produktionskapazitäten von ca. 1.500 Stück pro Jahr hat. Die Aufbauten mit dem Logo von KH-KIPPER fahren auf Lkws in den entferntesten Ecken der Welt, und die Marke ist in Europa und außerhalb des Kontinents bekannt und geschätzt. 

INDUSTRIELLE TRADITIONEN DER REGION
Kielce ist eine Region mit Traditionen in Industrie und Maschinenbau. Zur Entwicklung der lokalen Industrie trugen vor allem die geografische Lage und die verfügbaren Rohstoffe bei. Die Gegend war einst ein Teil der alten Industriegebiete. Hier funktionierten energisch noch vor einigen Jahren die in ganz Polen bekannten Wälzlagerfabrik „Iskra”, Chemie- und Industriearmaturenwerk Chemar oder Metallwarenwerk SHL, wo bis Ende des 20. Jahrhunderts die berühmten Motorräder SHL und die populären Waschmaschinen Frania, Feldküchen und Aufbauten auf dem Fahrwerk der polnischen Lastkraftwagen der Marken Jelcz und Star entstanden.

1978 begann seine Arbeit im Kielcer Metallwarenwerk SHL ein junger Konstrukteur von Kesselwagen und Tanksäulen und der nachmalige Gründer von KH-KIPPER – Konstanty Kamionka. Damals war es eine große Firma. Allein im Konstruktionsbüro mit Prototypenabteilung und Büro für Stanzwerkzeuge waren 180 Mitarbeiter beschäftigt. Obwohl er bei SHL wertvolle Erfahrungen machte und ihm immer verantwortungsvollere Entwürfe anvertraut wurde, träumte er schon damals im Stillen davon, über die wesentlichen Sachen, die sich auf den in Entwicklung befindlichen Entwurf beziehen, selber entscheiden zu können. Im Werk arbeitete er 17 Jahre, bis 1993, als er mit einigen Freunden die Firma Kamarg gründete, die Tankwagen in Stand setzte. Zuerst wurde das Unternehmen als BGB-Gesellschaft registriert, und anschließend wurde es nach der Fusion mit der belgischen Firma Stokota 1995 in eine Gesellschaft mit beschränkter Haftung umgewandelt. Bei Kamarg arbeitete Konstanty Kamionka bis zum Zusammenschluss mit Stokota. In der Zwischenzeit begann er 1994 eine Arbeit bei der Firma Schmidt Polska, wo er 4 Jahre lang als Produktionsleiter tätig war.

WOHER KOMMT DER NAME KH-KIPPER?
Über ein halbes Jahr vor seinem Ausscheiden aus der vorherigen Firma gründete Konstanty Kamionka die Gesellschaft KH-KIPPER. Sein Partner war damals Cornelis Harrewijn – der Technik- und Produktionsdirektor von Schmidt. Man wollte, dass der Name der Firma mit den Eigentümern identifiziert wird und zugleich für alle Kunden, sowohl polnische als auch ausländische, klar lesbar ist. Der erste Teil des Namens – KH, also Kamionka und Harrewijn, wurde somit von den Familiennamen der Gründer abgeleitet. Als zweiten Namensteil wählte man das Wort „Kipper”, das einen Kippwagen bedeutet, allgemein bekannt ist und das in Polen und vielen anderen Ländern ähnlich klingt. Diese Elemente und ein von der Handelsabteilung hinzugefügter Kipper-Abriss fanden sich im neuen Logo der Firma.

RISIKO IM BUSINESS
Nach gewisser Zeit wurde KH-KIPPER um noch einen Gesellschafter bereichert. Es war ein weiterer Holländer – Maarten Vinkesteijn. Zusammen mit seiner Aufnahme wurden die Anteile an KH-KIPPER in drei Teile aufgeteilt. Über ein Jahr nach der Firmengründung, 1999, hatte der erste Gesellschafter Kamionkas, Cornelis Harrewijn, einen schweren Autounfall und er kam zur Arbeit nicht mehr zurück. Zuvor, bei der Arbeit bei Schmidt und KH-KIPPER konnte er noch dem Chef von KH-KIPPER eine neue Betrachtung des gegenwärtigen Unternehmertums übergeben und ihm das Eingehen des Risikos beibringen, das mit der Führung einer Firma und Gewerbetätigkeit verknüpft ist, die es damals in Polen nicht gab.

IN DER FAMILIE LIEGT DIE KRAFT
Ehe sie sich der Arbeit bei KH-KIPPER widmete, hatte die Ehefrau von Konstanty, Zofia Aleksandrowicz-Kamionka, über 20 Jahre bei der Technischen Universität Politechnika Świętokrzyska wissenschaftlich gearbeitet. Sie war Informatikdozentin. Es kam aber eine Zeit, wo ihre Mitwirkung bei der Firma notwendig wurde. Nach Ergänzung ihrer Ausbildung nahm sie zuerst die Pflichten der Hauptbuchhalterin wahr, dann übernahm sie die Stelle des Finanzdirektors.

Mit engagiert in die Arbeit in der Firma sind auch die Kinder von Zofia und Konstanty. Andrzej – der Vorsitzende des Vorstandes  – absolvierte die Elektrische Abteilung an der Technischen Hochschule Politechnika Świętokrzyska. Bei KH-KIPPER arbeitet er von Anfang an. Er begann bei der Firma auszuhelfen, als er noch Schüler an der Technischen Oberschule war. Zuerst arbeitete er bei der Produktion und half bei der Bedienung von Messen und Ausstellungen. Dann war er in der Handelsabteilung der Firma tätig.
Auch Tochter Anna und ihr Ehemann Tomasz Biel arbeiten bei KH-KIPPER. Beide sind Absolventen der Technischen Hochschule Politechnika Świętokrzyska. Anna ist stellvertretende Finanzdirektorin und ihr Mann stellvertretender Vorsitzender des Vorstandes und Produktionsdirektor.

DER WEG ZUM ERFOLG
Der Sitz von KH-KIPPER befand sich seit den Anfängen in Kajetanów, einige Kilometer von Kielce in Richtung Warschau entfernt. Zuerst war es ein geleastes Gebäude, das   dem Straßenbauunternehmen TRAKT gehörte.
2001 erwarb man ein 2,5 ha großes Gelände mit einer Halle, die eine Fläche von 1.000 m2 hat und einer gründlichen Modernisierung unterzogen wurde.

2003 wurde in Kajetanów eine zweite moderne Produktionshalle dem Betrieb übergeben. Im gleichen Jahr verließ das Werk der erste Hinterabladungsaufbau des Typs Half-Pipe – das derzeit populärste, in mehrere Länder exportierte Produkt von KH-KIPPER.

Dank der effektiven Verkaufsstrategie konnte man Jahr für Jahr den Verkauf von Produkten auf weiteren ausländischen Märkten erhöhen.

Um die Produktionskapazitäten zu steigern, kaufte man im Mai 2007 das Gebäude der ehemaligen Firma Mesko in Skarżysko-Kamienna. Die über 3.000 m2 große Halle inmitten eines 1 ha-Geländes war damals in einem nicht gerade guten technischen Zustand.

Zurzeit sind die beiden Produktionsbetriebe funktionell getrennt. In Skarżysko-Kamienna werden nur Rahmen und Kästen hergestellt, die man anschließend nach Kajetanów bringt, wo sie weiter verarbeitet werden.

Die dritte Produktionshalle in Kajetanów mit einer Fläche von 2.500 m2 wurde auch 2007 in Betrieb genommen.

Seit 2009, als es infolge der weltweiten Krise zu einer Senkung der Produktion kam, erweitert KH-KIPPER sein Angebot um viele neue Produkte, unter anderem Auflieger und Kippanhänger, Containerauflieger mit Kippfunktion, Container und andere Facherzeugnisse.

2011 wurde eine moderne Servicehalle geöffnet. Heute wird die Servicebedienung von KH-KIPPER durch Serviceleute realisiert, die über einen zur mobilen Bedienung ausgerüsteten Wagen verfügen, und erfolgt in enger Kooperation mit externen Servicefirmen in Polen und im Ausland. Das größte Servicenetz befindet sich in Polen und Deutschland, aber die Leistungen werden auch in Frankreich, der Schweiz, Österreich, Litauen, der Ukraine, Rumänien, Serbien, Bulgarien, Georgien und Estland erbracht.
Seit 2009, als ein Zusammenbruch des internationalen Marktes eintrat, zeigt die Firma eine wachsende Tendenz. Gepaart mit Produktionssteigerung und Werkausbau ist die zunehmende Mitarbeiterzahl, die über 400 beträgt. Das aufeinander abgespielte Team von KH-KIPPER bilden erfahrene und engagierte Fachleute, die auf Gebieten wie Produktion, Verkauf und Lieferungen, Produktentwicklung oder Verwaltung aktiv sind. Viele der Mitarbeiter von KH-KIPPER sind bei der Firma seit Anbeginn deren Daseins und bauen seit 20 Jahren den Erfolg der Firma mit.
Die ausgezeichneten Businessergebnisse von KH-KIPPER sind zweifelsohne ein Verdienst der effektiven Teamarbeit und der partnerschaftlichen Einstellung zu den Aufgaben, Kunden und Lieferanten. KH-KIPPER arbeitet eng mit der Technischen Hochschule Politechnika Świętokrzyska zusammen. Bei Bedarf werden dort Untersuchungen oder Prüfungen durchgeführt, an denen das Unternehmen interessiert ist. Viele Studenten und Absolventen machen KH-KIPPER ihr Praktikum oder werden angestellt (zurzeit sind 87 Absolventen beschäftigt).

In den letzten Jahren erwies sich die Exportdynamik von KH-KIPPER, in Deutschland und Skandinavien ganz klar am größten zu sein. Die entwickelten europäischen Länder stellen den Hauptabsatzmarkt von KH-KIPPER dar. Eine nicht minder wichtige Richtung für die Lieferungen sind immer noch Ost- und Südeuropa, aber auch Gebiete außerhalb des „alten Kontinents”.

Die Werke von KH-KIPPER verlassen wöchentlich etwa 30 Aufbauten und die Jahresproduktion beträgt ca. 1.500 Stück Aufbauten, Anhänger, Auflieger und Hakeneinrichtungen. Der durchschnittliche Jahresumsatz beziffert sich auf rund 120 Millionen Zloty. KH-KIPPER ist der führende Produzent der Kippumbauten für Fahrwerke über 12 t DMC. Die Kipper mit den Aufbauten von KH-KIPPER haben ihre Abnehmer in der ganzen Welt – in Europa, Asien, Afrika, Nordamerika oder Australien und Ozeanien.

Da der Strategie der Firma ständige Verbesserung der Produkte und Angebotserweiterung zugrunde liegen, bekommen viele Fahrzeuge jedes Jahr neue Verbesserungen. Der komplette Maschinenpark, das eigene Konstruktionsbüro und die Handelsabteilung erlauben einen flexiblen Ansatz bei den umgesetzten Projekten. Die Produktionsausrüstung umfasst u.a. Roboterschweißen, Laserschneiden, numerisch gesteuerte spannabhebende Formung oder Teileformung durch Pressen und Walzen.

Die Produktion erfolgt in Polen. In seinen Aufbauten verwendet KH-KIPPER ausschließlich Stoffe und Komponenten von höchster Qualität. Tagtäglich kommen nach Kajetanów Lkws mit den Lieferungen von Stahl, Lacken oder Hydraulik von den besten einheimischen und ausländischen Herstellern. Obwohl die Montage der Fertigaufbauten auf die Fahrwerke hauptsächlich in Polen durchgeführt wird, werden sie von vielen Kunden als Lieferung in Teilen zum Eigenbau bestellt.

KH-KIPPER hat hierzulande über ein Dutzend Partnerfirmen, bei denen es sich um ständige Unterlieferanten mit technischer und logistischer Unterstützung handelt, die auch über Produktionsinfrastruktur und Dokumentation verfügen.

Auch die Teilnahme an globalen Kraftfahrzeug- und Bauausstellungen wie IAA in Hannover, Bauma in München, Comtrans oder Mining World in Moskau ist auf die Dauer in den Kalender der Veranstaltungen eingetragen, an denen KH-KIPPER immer seine Neuheiten vorführt.

Das 20-jährige Bestehen ist ein wichtiges Ereignis und ein Grund, um stolz zu sein. Die lange Produkt- und Kundenliste bestätigt, dass die Aufbauten von KH-KIPPER sich von der Qualität kennzeichnen, die die Kunden brauchen. Das runde Jubiläum ist auch ein guter Impuls für neue Entscheidungen und mutige Entwicklungspläne im Bereich neuer Produkte, Absatzmärkte oder einer Erweiterung der Produktionsinfrastruktur. Zumal die Tätigkeit der Firma ich den letzten Jahren eine zweistellige Prozentzahl an Entwicklung aufweist. Uns freut auch die Tatsache, dass das Jubiläumsjahr zugleich das Rekordjahr für die Firma ist – das beste in der ganzen Geschichte hinsichtlich des Verkaufswertes und der Zahl der hergestellten Einheiten.

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